Öko‑Projekt

Integrales Projektkonzept

Unser Projekt verbindet ökologische, bildungspolitische, ökonomische und soziale Aspekte. Wir entwickeln das Projekt in deutsch-marokkanischer Kooperation. Das verlangt, unterschiedliche Erfahrungshintergründe, Interessen und Gewohnheiten gut auszubalancieren. Aus den wachsenden Einnahmen können unabhängig von Spenden Arbeitsplätze für Landarbeiter und eine Lehrerin finanziert werden. Das Projekt setzt an den Eigeninteressen der Berber an und unterstützt die Startbedingungen.

Begrünung

Die Anzahl der Bäume und bepflanzten Flächen hat sich zwischenzeitlich erheblich vergrößert.

Moringabäume
Im Herbst 2023 standen ca. 5000 Moringapflanzen bzw. Bäume auf dem Gelände. Sie wachsen auf dem dortigen Boden und in dem heißen Klima sehr gut. Bereits nach einem Jahr können die Bäume mit ihren extrem nährstoffreich Produkten beerntet erden. Die Blätter eignen sich für Tee oder gemahlen als Nahrungsergänzungsmittel, aus Samen kann Öl gewonnen werden, die Zeige dienen als Ziegenfutter. Die Bodenverhältnisse und die CO2 – Bilanz werden durch diese Bäume schnell verbessert. Die Rinde der Bäume kann auch für die Desinfizierung von Wasser verwendet werden.

Dattelpalmen
Unsere 300 Dattelpalen sind optimal an die dortigen Boden- und Wasserverhältnisse angepasst und sind mit ihren Früchten eine wichtige Einkommensquelle. Datteln haben einen sehr hohen Nährstoffgehalt und sind seit vielen Jahrhunderten ein wichtiges Nahrungsmittel.

Johannisbrotbäume
Inzwischen wurden 160 Johannisbrotbäume gepflanzt, in Marokko auch Carobbäume genannt. Sie sind in Marokko sehr bekannt und ihre Früchte gelten als ein wichtiges Handelsgut. Die Samen und das Fruchtfleisch der Bäume werden in großen Mengen in der Lebensmittelindustrie benötigt und sind deshalb gut zu vermarkten.

Versuchsweise wurden auch ein Feigenbaum, ein Granatapfelbaum und ein Nehmbaum gepflanzt. Es wird beobachtet, ob diese Baumarten für die Bepflanzung auf dem Gelände geeignet sind.
Zwischen diesen Bäumen gedeiht Sauerampfer in sehr großen Mengen. Der Grundstock für eine Bio-Diversität ist nun gelegt.

Entwicklungsgeschichte

Uns wurde privat eine große Fläche auf dem Gelände Boutious oberhalb der Sandwüste kostenlos zur Verfügung gestellt. Das 1100 Meter hohe Gebirge Jebil Bani trennt die Sandwüste von Boutious, so dass das Gelände vor einer Versandung geschützt ist. Der steinige Boden ist fruchtbar und Süßwasser ist auch vorhanden. Bei der Entwicklung des Projektes orientieren wir uns an dem Modell der Agrarökologie. Eine Bio- Zertifizierung erfolgt in Marokko.

In 2018 wurde mit den Planungen begonnen. Ein Brunnen wurde 2019 gebohrt und ein kleines Brunnenhaus gebaut. Zum Jahresende wurde der Boden für Anpflanzungen vorbereitet sowie eine Wasserpumpe und eine Tröpfchen-bewässerungsanlage installiert.

Im Frühjahr 2020 haben 32 Frauen und Männer aus dem deutschsprachigen Raum gemeinsam mit Berbern 320 Dattelpalmen und 300 Moringabäume gepflanzt. Zudem wurde mit dem Anbau von Carob-Bäumen begonnen. Alle drei Baumarten liefern Früchte, die gut zu vermarkten sind.

Die weiteren Anpflanzungen erfolgen in den nächsten Jahren entsprechend unserer finanziellen Möglichkeiten und werden von anzustellenden Landarbeitern ausgeführt.

Bereits nach zwei Jahren konnten die ersten Ernteerträge der Moringa-Bäume verkauft werden. Dattelpalmen tragen mit etwa sechs Jahren die ersten Früchte.